Jahresbericht 2018

Schlagkräftige Gemeinschaft

Der Bergrettungsdienst im AVS hat seine 70 Jahre auf Schloss Tirol gefeiert. Es war ein Jahr zum Nachdenken, einen Rückblick zu halten über die Entstehung und der Ziele des Vereins.
Der Alpenverein feiert 2019 sein 150stes Bestehen. Nach seiner Gründung entstanden bald auch die ersten Bergrettungsdienste und nach dem zweiten Weltkrieg, 1948, waren es schon wieder 9 Rettungsstellen, die in Südtirol den Bergrettungsdienst im AVS Landesverband gegründet haben. War man bis 1997 ein Referat vom Alpenverein Südtirol, so sind wir heute ein eigenständiger Verein, aber immer noch eine Sektion des Alpenvereins; man hat dort Stimmrecht nach Anzahl der eigenen Mitglieder.

Dies war auch Thema 2018, ob wir als Zivilschutzverein eine Pflichtmitgliedschaft im AVS noch zeitgemäß sehen. Mit klarer Mehrheit haben die Rettungsstellen bei der Herbsttagung sich für den Verbleib beim AVS ausgesprochen.
In einem Verein, der wie unserer einen professionellen Dienst ausübt, gibt es ständig Veränderungen, bzw. Bestimmungen und Gesetze die es einzuhalten gilt. Mit der Reform des dritten Sektors in Italien, die die neuen Bestimmungen für Vereine regelt, kommt auch wieder neue Arbeit auf uns zu. Wir werden als ehrenamtliche Organisation in Zukunft steuerlich begünstigt, aber auch die Bestimmungen dazu sind rigoroser geworden. Wir haben dazu schon einiges an Vorarbeit geleistet und mit der Gründung des Dienstleistungszentrums für das Ehrenamt Südtirol werden wir auch vom Land unterstützt und verhoffen uns einiges an Erleichterungen.

Was die Einführung der Einheitlichen Notrufnummer 112 anbelangt, stand diese Änderung unter starker Kritik, da der Notruf mit 2 Zentralen abgewickelt werden muss. Keinen großen Einfluss hat dieser Umstand auf die Bergunfälle, da diese ohnehin längere Anfahrtswege und eine zeitaufwändigere Abklärung mit sich bringen. In Sachen Handyortung konnte leider noch keine Lösung gefunden werden. Diese obliegt den Ordnungskräften und wir haben in Italien mehrere davon. Auf unseren Lösungsvorschlag, ein für die Zwecke des Bergrettungsdiensts entwickeltes Ortungsgerät einzusetzen, haben wir leider noch keine Antwort bekommen. Was nicht heißt, dass wir schlecht mit unseren Ordnungskräften zusammenarbeiten.

Wir haben 2018 wieder, wie vor Jahren, mit dem Militärhubschrauber Übungen durchgeführt und in Zusammenarbeit mit CNSAS Südtirol einen Kurs für Militäristen abgehalten. Die Zusammenarbeit mit Polizei, Carabinieri und der Finanzwache vor Ort funktioniert besonders gut, wie wir immer wieder von unseren Rettungsstellen erfahren.

Was vielleicht noch zu erwähnen wäre: mit 1422 Ausrückungen unserer Rettungsstellen haben wir wieder einen neuen Rekord gebrochen, ein weiterer Anstieg, wie schon die Tendenz der letzten Jahre zeigte.

Ernst Winkler
Landesleiter

 

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