Einheitliche europäische Notrufnummer 112


Die Einführung der Einheitlichen europäischen Notrufnummer 112 in Italien sieht vor, gemäß Konzept einer einheitlichen Notrufzentrale (kurz ENZ), dass integrierte Notrufannahmestellen, sogenannte PSAP (Public Safety Answering Point) ersten Grades eingeführt werden, welche in einer ersten Phase die Notrufnummern 118, 115, 113 und letztendlich auch jene der Carabinieri, 112 beantworten und nach einiger Zeit ersetzen werden.

112

Die einheitliche Notrufzentrale hat 2 Standorte: eine in Trient und eine in Bozen. Sie garantieren einheitliche Abläufe, berücksichtigen die territoriale Herkunft der Anrufe und ermöglichen so eine bessere Abwicklung der Notrufe, vor allem unter Berücksichtigung der Zweisprachigkeit in Südtirol.

Der Dienstsitz der einheitlichen Notrufzentrale (ENZ) ist bei der Agentur für Bevölkerungsschutz in unmittelbarer Nähe zur integrierten Leitstelle, der Landesnotrufzentrale (LNZ).


112 arbeitsplatz


Redundante Versorgung, Notstromversorgung und Aggregate, Zutrittskontrolle, Videoüberwachung, aber auch ein ständiger technischer Bereitschaftsdienst garantieren Sicherheit und Kontinuität.

Angesichts der territorialen Besonderheiten der Region Trentino-Südtirol, wählte man eine für Italien einzigartige, technisch aufwändige und operativ redundante Lösung. In beiden Hauptorten, Bozen und Trient, wurde die identische Hard- und Software installiert, sodass es möglich ist, dass jede der beiden Zentralen als Ausfallebene der anderen Zentrale funktionieren kann. Beide Zentralen funktionieren im Normalfall als eigenständige technische Einheiten, jedoch im Falle eines Ausfalles bzw. einer momentanen Überlast in Trient, ermöglicht die Technik auch eine Unterstützung oder einen kompletten Ersatz der Zentrale im Trentino.

Die auf den insgesamt 120 digitalen Telefonlinien eintreffenden Anrufe werden von den, können je nach Turnus und Lage von bis zu zehn Mitarbeitern entgegengenommen, bearbeitet und an die zuständigen Zentralen weitergeleitet.

Ein bedeutender Aspekt im Zusammenhang mit der Führung von Einsätzen ist die Einführung der Kartografie bei der Einsatzdatenverarbeitung. Neben der standardmäßig vorgesehenen Kartografie der Software der ENZ 112, kommt in Südtirol zusätzlich die bereits in der Landesnotrufzentrale übliche vektorielle Kartografie, die topografischen Karten des Verlages „Tabacco“ aus Udine, Rasterkarten und Orthofoto-Karten zum Einsatz. In Kombination mit dem vom staatlichen Rechenzentrum zur Verfügung gestellten automatischen Lokalisierungssystems, ermöglicht dies eine genaue Lokalisierung des Einsatzortes und die Aktivierung der geeignetsten Einsatzkräfte.

Ab dem Zeitpunkt bei dem Ort und Art des Notfalls definiert sind, kann die Landesnotrufzentrale, durch die von der Einheitlichen Notrufzentrale 112 übermittelten Informationen, alle notwendigen Einsatzorganisationen über die üblichen Alarmierungsmittel, wie analogem oder digitalem Funk, Personenrufempfängern, Sirenen, Telefonen, Fax, E-Mail und informatischen Schnittstellen kontaktieren. Diese Kommunikation basiert hauptsächlich auf das vom Land Südtirol geführte Funknetz und nicht auf herkömmlichen Kommunikationsnetzen. So wird eine entsprechende Autonomie des Notfallsystems garantiert.

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